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Mit Kniebeugen gesund altern

Immer wieder tauchen Berichte auf, in denen von den ältesten Menschen - und wo sie leben - berichtet wird. Manchmal ist es Japan, manchmal Kuba oder aber ein Gebirgsdorf in Apulien, in dem Hochbetagte und gesunde Menschen leben. Ist es genetisch bedingt? Oder die Ernährung? Eines aber haben alle gemeinsam, ein sehr einfaches Lebensumfeld mit wenig Komfort. Ein Marktkollege und China Kenner hat es mir wie folgt erklärt: Dort, wo noch sehr traditionell gelebt wird, wird z.B. auf dem Fußboden gegessen, aber auch gekocht und viele andere Dinge verrichtet. Das bedeutet, dass diese Menschen im Tagesverlauf locker an die 100 Kniebeugen hinter sich haben. Hinzu kommen viele Wege zum Wasser holen, die Gartenarbeit und natürlich eine Ernährung, die keinerlei Fertigprodukte kennt.

Beim Nachdenken über diesen Umstand schaue ich auf das Leben meiner Frau und mir, vergleiche uns mit unseren Nachbarn und sehe Parallelen.

Als wir 2002 unser Häuschen in Besitz nahmen, lernten wir unsere direkten Nachbarn kennen, die bereits seit einem Jahr in ihrem Haus lebten. Wir sind alle ungefähr in einem Alter, haben ähnliche Interessen, sind gern im Garten, bevorzugen Camping als Urlaubsform, haben keine Kinder, wissen einen guten Rotwein zu schätzen. Er hat eine erfolgreiche Autowerkstatt in Hamburg, sie ist bis zu Ihrer Rente in einem großen Versicherungskonzern tätig gewesen. Unsere Nachbarn sind in finanzieller Hinsicht deutlich besser gestellt als meine Frau und ich.

Blicke ich jetzt die über 20 Jahre zurück und uns an, sind die körperlichen Unterschiede zwischen uns erheblich. Standen wir vor 20 Jahren mit Anfang 40 körperlich noch auf einem vergleichbaren Niveau (wobei meine Frau die sportlichste von uns allen war) sieht es heute anders aus. Unsere Nachbarn sind beide schwerst übergewichtig und kämpfen mit den daraus resultierenden Beschwerden. Eigentlich nicht ungewöhnlich für viele Menschen Anfang 60 in Deutschland, aber der offensichtliche Unterschied zwischen uns und unseren Nachbarn hat natürlich Gründe.

Mit Anfang 50 hatte ich die 120 Kilo überschritten, gut bei 195 cm Körpergröße entsprechend verteilt, aber auf Urlaubsfotos am Strand mochte ich meinen Anblick nicht sehr gern. Nach meinem Studium hatte ich bereits begonnen unsere Ernährung umzustellen, aber das mit dem Gewicht (auch meine Frau kämpfte mit den Pfunden) musste doch in den Griff zu bekommen sein. Wissend, dass es mit dem fortschreitenden Alter nicht leichter werden würde. Nüsse statt Schokolade, mehr Salat und Milchsaures, Brot aus gröberen Mehlen, Nudeln nur noch selbstgemacht, auch die letzten "fremdbereiteten" Lebensmittel verbannt. Dazu mehr Bewegung, nach Möglichkeit einmal am Tag einen größeren Spaziergang durch unser Naturschutzgebiet. Da ging es dann mit jedem Monat ein paar Kilo runter. Heute pendele ich um die 100 Kilo und bin ganz zufrieden. Wir bewegen uns viel, genießen meine Küche, und freuen uns fit ins nächste Lebensjahrzehnt zu gehen.

Und unsere Nachbarn? Ich erwähnte, dass sie finanziell besser gestellt sind als wir, das bedeutet: der Winterdienst an eine Firma vergeben, Heckschneiden macht der Gärtner, einmal die Woche kommt die Putzfrau. Die Fahrräder? Teuer aber so gut wie nie benutzt. Alles wird mit dem Auto erledigt, bis hin zum sonntäglichen Brötchen holen. Womit wir dann auch schon bei der Ernährung sind. Die Nachbarin sagt, Kochen sei ihr Hobby. Doch, wenn die Küchendüfte herüber wehen, riecht es meist nach glutamatgewürzten Fertigprodukten. Ich unterstelle einfach, dass die Nudeln bei unseren Nachbarn vielleicht von der teureren Sorte sind, aber ein Fertigprodukt. Die Soße dazu, wohl in angeblicher Feinschmeckerqualität, aber aus dem Glas kommt. Die Kartoffeln geschält und in viel Wasser zu Tode gekocht und wo sie vielleicht selber backen, 405er Mehl im Schrank steht. Naja und die Bäckerbrötchen, für die Sonntag morgens der Achtzylinder aus Stuttgart bewegt wird - als geneigter Leser meiner Newsletter wissen Sie ja, was ich von diesen minderwertigen Lebensmitteln halte. Übrigens muss man sich bei diesem Auto (wie bei vielen neuen Modellen) nicht einmal mehr nach der Kofferraumklappe strecken, weil sie automatisch öffnet und schließt.

Die Bewegung im Alltag ist so unglaublich wichtig, nicht nur für die Gewichtsbalance sondern auch für die Fitness. Beginnen erst die Zipperlein, die mit dem Übergewicht einher gehen, fällt das Bewegen immer schwerer, aber - und das ist die gute Nachricht - es ist nie zu spät. Schauen Sie sich in Ihrem Alltag um, ist da nicht doch eine Treppe statt des Aufzuges? Statt des Regionalfernsehens vielleicht ein Spaziergang gefällig durch die Nachbarschaft und vielleicht noch ein paar Kniebeugen dazu?

In diesem Sinne, bleiben Sie gesund!

Ein frohes Weihnachtsfest für Sie und Ihre Lieben und einen guten Rutsch in ein hoffentlich gesundes 2024

Ihr

Andreas Sommers