Skip to main content

Trinken, trinken, trinken

Liebe Brotbackfreunde,

es ist Mitte Juli und gestern hatten wir bei uns in Henstedt-Ulzburg fast 40 °C im Schatten. In den Medien ein Riesenthema. Es werden Zahlen hitzebedingter Todesfälle aus verschiedenen Ländern als Sensationsnachrichten präsentiert. Sondersendungen gegeben, Experten befragt. Wie soll man sich bei solcher Hitze verhalten? Gebetsmühlenartig wird vor allem eins erzählt, trinken, trinken, trinken. Empfehlungen werden abgegeben, 3 Liter, 4 Liter und noch viel mehr, und wird Ihnen dann doch schwindelig, dann haben Sie eben nicht genug getrunken.

 

Diese Ratschläge lassen einen ebenso wichtigen Aspekt völlig außen vor, die Mineralstoffversorgung. Und wenn darauf eingegangen wird, wie gestrig die Sporttrainerin meiner Frau, wird empfohlen mehr Salz zu sich zu nehmen. Mit Salz ist dann natürlich Kochsalz, also Natriumchlorid gemeint, gesund ist das jedenfalls nicht.

Wasser ist ein sehr bindefreudiges Element, das bevorzugt wasserlösliche Mineralstoffe bindet und mit sich transportiert. Das merken Sie z.B., wenn sie sehr stark schwitzen, verliert Ihr Körper nicht nur Flüssigkeit, sondern auch Mineralstoffe. Schweiß schmeckt meist salzig. Daraus jetzt einen Mehrbedarf an Kochsalz abzuleiten ist gefährlich, denn auch andere Salzkombinationen haben einen salzigen Geschmack.

Also trinken ja, aber das Richtige. Im Orient z.B. wird viel Tee getrunken. Beim Aufbrühen der Teeblätter entzieht das Wasser dem Blatt viele Mineralstoffe, die dem Tee Farbe und vor allem Geschmack geben. Dann werden gerne Scheiben von Zitrusfrüchten ins Wasser gelegt, hier der gleiche Effekt, das Wasser entzieht der Zitrone oder Limette Mineralstoffe. Hoffentlich genug davon, dass das Wasser gesättigt ist, und sich nicht an den Mineralstoffen Ihres Körpers bedient.

Bleibt die Frage nach der Menge. Ganz ehrlich, das kann man gar nicht genau sagen. Ich wiege fast 100 kg, bin 195 cm groß. Eine Freundin schafft bei 56 kg gerade 168 cm. Männer haben mehr Schweißdrüsen als Frauen, individueller Stoffwechsel spielt eine Rolle, es ist also kaum festzumachen.

Eine wesentlich bessere Empfehlung wäre, wasserreiche Lebensmittel zu sich zu nehmen. Gurken, Tomaten, Melone, usw. Sie enthalten bis zu 90 % ihres Gewichts Wasser. Dazu kommt ein bunter Strauß verschiedenster Mineralstoffe. Sie sind leicht verdaulich und ersetzen an sehr heißen Tagen auch die eine oder andere Mahlzeit, die den Körper bei der Verstoffwechselung noch zusätzlich belastet. Joghurt, Buttermilch, Kefir wunderbar bei Hitze, aber auch ein (alkoholfreies) Bier ist nicht zu verachten. In arabischen Ländern (und die kennen sich traditionell mit Hitze aus) geht nichts ohne Pfefferminztee, in ihm hat sich vor allem das kühlende Minzöl gesammelt.

Und gehen Sie dabei nicht zu klein vor. Kochtopf, 2 l Wasser heiß machen, am besten eine kräftige Marokkanische Minze (es geht natürlich auch Pfefferminztee aus dem Teebeutel) hinein, gut ziehen lassen, in Flaschen (bei der Hitze haben Sie doch bestimmt ganz viele leere Mineralwasserflaschen) füllen und in den Kühlschrank.

So lässt sich auch der heißeste Tag überstehen. Etwas Salatgurke, Melone mit Joghurt, Pfefferminztee. So wird Ihr Körper nicht nur einfach mit Flüssigkeit versorgt, sondern auch mit wichtigen Mineralstoffen. Und jetzt ist es ganz egal, ob Sie dann schon die "Zielmarke" von 3-4 Litern Flüssigkeit am Tag, die von sog. Experten empfohlen wird, erreicht haben.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Sommer.

Ihr Andreas Sommers